Drei Millionen Stimmen zuviel?

Tatsächlich bedeutet es zunächst noch nicht einmal, dass überhaupt gefälscht wurde, da man im Iran, anders als hier in Deutschland, an einem beliebigen Ort wählen gehen kann. Dies wird durchaus genutzt – z.B. von Arbeitern, die über die Woche am Arbeitsplatz wohnen. Bei einer Wahlbeteiligung von über 80% kann es dadurch ohne weiteres vorkommen, dass in einzelnen Städten mehr abstimmen, als dort Wähler registriert sind. (Bill Van Auken, Iran: Protests wane as conflict within regime continues WSWS, 23 June 2009)
Update:
Laut Wächterrat gewann Mussawi in einigen der fraglichen Orte, wie Shemiranat. Zudem würden die meisten der 50 Wahlbezirke zu den Badeorten am Kaspischen Meer gehören, sodass die Diskrepanzen einfach eine Folge von “starkem Sommetourismus” sein könnten. (siehe Kaveh L Afrasiabi, Crunching the numbers, Asia Times, 25.6.2009)
Die Ansicht, der Wächterrat habe in 50 Bezirken Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen eingeräumt ist nun fast schon Allgemeingut. Sie fand z.B. auch Eingang in die im übrigen stimmige Erklärung des Bundesausschuß Friedensratschlag zu den Wahlen.

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