Schlagwort: Schweden

Corona-Sterblichkeit: Unterschiede zwischen Ländern zum guten Teil Zufall

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Erfolg oder Misserfolg der Anti-Corona-Politik von Ländern wird meist an der Zahl der Menschen gemessen, die im Zusammenhang mit dem neuartigen Virus, bzw. der von ihm ausgelösten Krankheit, Covid-19, gestorben sind. So wird die überdurchschnittlich hohe Zahl von Corona-Toten pro Kopf in Schweden von Lockdown-Befürwortern als hauptsächlichen Beleg für das angebliche Scheitern des liberaleren schwedischen Vorgehens ins Feld geführt, das auf strenge staatliche Restriktionen weitgehend verzichtete. Aber auch Vergleiche zwischen europäischen, asiatischen, afrikanischen oder südamerikanischen Ländern werden bemüht, um beispielweise ein zu lasches Vorgehen hierzulande zu bemängeln.

Solche Vergleiche werden jedoch i.d.R. recht oberflächlich angestellt. Meist ignorieren sie die großen Unterschiede in den Ausgangsbedingungen der betrachteten Länder und auch die großen Abweichungen der Fallzahlen zwischen Länder oder Regionen innerhalb eines Landes gibt, in denen weitgehend dieselben Maßnahmen angewandt wurden. Da die Zahlen verschiedener Länder sehr stark von lokalen Faktoren abhängen lassen sie sich generell schwer vergleichen. Das beginnt schon mit unterschiedlichen Zählweisen und reicht vom Klima über die geografische Lage bis zur Bevölkerungsdichte. Inseln z.B. haben selbstverständlich bessere Möglichkeiten, sich zu schützen. Da die Sterblichkeit von Infizierten sehr stark mit dem Alter zunimmt, spielt vor allem die Altersstruktur eine große Rolle und nicht zuletzt der Zeitpunkt, ab wann und mit welcher Heftigkeit die Ausbreitung des neuen Virus begann. Dieser war überwiegend Glücksache.

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