LB Harter Lockdown: Alternativen werden unterschlagen

zu RNZ v. 10. und 11. Dez.

Die Regierungen von Bund und Ländern und ihre Berater scheinen nur ein Mittel gegen die Pandemie zu kennen, das sie nur unterschiedlich dosieren wollen, sozusagen für jeden Stand des Infektionsgeschehens ein Hammer, nur unterschiedlich schwer. Sie merken offensichtlich nicht einmal, wie absurd z.B. Ausgehverbote am Abend, angesichts der aktuell leeren Straßen sind.

Sie verweisen auf „die“ Wissenschaft, obwohl sie nur eine sehr enge Auswahl berücksichtigen, überwiegend Virologen, Modellrechner und Akademien mit einem sehr engen Blickwinkel.

Auch die RNZ räumt z.B. den Positionen der Leopoldina, die schon im Frühjahr als realitätsfern kritisiert wurde, viel Raum ein, während man die von praxisnahen Ärztevertreter und Expertengruppen vergeblich sucht. Dabei hat der Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung beispielsweise seine Kritik am Vorgehen von Bund und Länder vor kurzem bekräftigt, die er Ende Oktober in einem gemeinsamen Positionspapier vorgestellt hatte, das von über 30 Ärzteverbänden unterzeichnet wurde.

Auch von den fundierten Vorschlägen der zwölfköpfigen Expertengruppe um Prof. Matthias Schrappe  und Prof. Gerd Glaeske, beides ehemalige Mitglieder des Sachverständigenrats Gesundheit der Bundesregierung, hört und liest man nichts. Sie halten das Ziel, die „7-Tage-Inzidenz“ mitten in der Erkältungssaison auf 50 drücken zu wollen, für Unfug. Wie viele Wissenschaftler und Mediziner plädieren sie dafür, statt immer neue Lockdowns zu verordnen, die sich ja bis ins Frühjahr ziehen müssten, sich endlich auf den Schutz der besonders gefährdeten Gruppen zu konzentrieren. Da haben die Verantwortlichen, die so forsch mit Restriktionen sind, in den vergangenen Monaten so wenig getan wie bei der personellen Ausstattung der Kliniken.

Eine rühmliche Ausnahme ist Tübingen. Hier wird das empfohlene Schutzkonzept angewandt. So werden Personal, Bewohner und Besucher in den Alten- und Pflegeheimen regelmäßig mit Schnelltests getestet. Ältere Menschen erhielten FFP2-Masken und können Taxis zum Bustarif nutzen. In neun Altenheimen mit 1000 Pflegeplätzen gibt es seit Mai nicht einen einzigen Corona-Fall und in der Tübinger Uni-Klinik liegen nur wenige Corona-Patienten.


Zum positiven Beispiel Tübingen siehe:

Boris Palmer über Tübingens Corona-Sonderweg: „Wir haben zuletzt bei den über 75-Jährigen keine Fälle mehr“, Tagesspiegel, 09.12.2020

Musterstädtle Tübingen! Kein einziger Coronafall in Altenheimen seit Mai, B.Z. Berlin, 8.12.2020

Treffend auf den Nachdenkseiten

Albrecht Müller zur Stimmungsmache
„Und wenn alle anderen die von der Partei verbreitete Lüge glaubten – wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten – dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit“
NDS, 10.12.2020

und ein Kommentar von Oskar Lafontaine.

Corona-Kanzlerin ratlos
NDS, 11.12.2020
https://www.nachdenkseiten.de/?p=67887#more-67887

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