In einer live im Fernsehen übertragenen Auktion hatte die irakische Regierung am 30. Juni Serviceverträge für sechs Öl- und zwei Gasfelder angeboten. Es sollten dabei weder »Förderlizenzen vergeben« noch »Ölfelder versteigert« werden, wie es in den Medien hieß, sondern Aufträge für einen Ausbau der Ölförderung. Das ist einerseits ein Schritt in Richtung Privatisierung, anderseits weit von dem entfernt, was die internationalen Ölmultis seit 2003 anstreben.
Die Opposition gegen die Privatisierung gerät jedoch zunehmend in die Defensive. Nach sechs Jahren Mißmanagement durch die Besatzungsmacht und den von ihr kontrollierten Regierungen, und nach Verschleuderung von zig Milliarden Dollar setzt der Einbruch des Ölpreises die irakische Regierung erheblich unter Druck, den Ölkonzernen für ein paar schnelle Dollarmilliarden entgegenzukommen. (mehr …)
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Es gibt auch eine etwas längere Version des Artikels – Irak: Im Clinch ums Öl – der auch alle Quellenangaben, inkl. den Links dazu, enthält.
Sie erschien nun als “IMI-Analyse 2009/035” im Magazin AUSDRUCK (August 2009) der Informationsstelle Militarisierung (IMI).